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Grosse Umpflanzaktion bei den Iris

Wir halten die Irissammlung fit, in dem wir sie umpflanzen. Dabei bleiben einige Rhizome übrig, die Liebhaber:innen kaufen können - ein Stück Gartenkultur für den eigenen Garten.

Bartiris bilden unterirdische Sprossachsen, die Rhizome. Diese breiten sich horizontal an der Bodenoberfläche aus. Jährlich gibt es Zuwachs, wobei die Iris immer nur aus den neuesten, äussersten Stücken Blätter und Blüten ausbilden. Die Mitte der Horste wird kahl und bildet keine Blüten mehr aus. Auch wachsen die Einzelpflanzen mit der Zeit so dicht zusammen, dass nicht mehr gut zu erkennen ist, welche Rhizome zu welcher Sorte gehören.

Deshalb graben wir alle fünf Jahre unsere Irispflanzen aus, kürzen die Rhizome und pflanzen sie neu ein. Diese Arbeit machen wir nicht auf einmal, sondern teilen sie über mehrere Jahre auf – jedes Jahr bearbeiten wir einen Teil der Sammlung.

Wie geht das?

David Klein, Zierpflanzengärtner:

«Wenn die Bartiris im Juni verblüht sind, beginnt der Zeitraum zum Umpflanzen. 
Wir graben zuerst die Rhizome vorsichtig aus. Ich mache das am liebsten mit einer Grabgabel. Wichtig ist, dass sämtliche Rhizome einer Pflanze erwischt werden. Auch die ganz kleinen, welche manchmal etwas tiefer liegen.  Dann nehmen wir sie auseinander und sortieren direkt aus – vitale Rhizome kommen in eine Box mit Sortenschild, kranke oder zu kleine Rhizome landen auf dem Kompost. Wichtig ist: Pro Sorte nur eine Kiste! Wir graben immer eine Sorte vollständig aus bevor wir mit der nächsten anfangen, um keine Verwechslung zu riskieren.

An der Putzstation schneiden wir das Laub mit einer scharfen Schere zurück und brechen die Rhizome an den dünnen Stellen auseinander. Jedes Stück muss Blätter und Wurzeln haben; dann sind sie bereit zum Einpflanzen. Pro Sorte pflanzen wir etwa 5 bis 6 Rhizome wieder ein, den Überschuss verkaufen wir.

Die Beete werden von Unkraut befreit und glatt gerecht. Obendrauf kommt eine Schicht Lavasand. Wir können die Iris in dasselbe Beet zurückpflanzen, da der Boden erst ein paar Jahre alt ist und ein Fruchtwechsel daher noch nicht nötig ist.

Diese Arbeit ist aufwendig und dauert mehrere Wochen. Das Zierpflanzenteam wird dabei von mehreren Freiwilligen unterstützt. Täglich arbeiten mindestens zwei Gärtner:innen an der Umpflanzung. Die Arbeit bedeutet lange Tage in Sonne und Hitze und man verbringt viel Zeit auf den Knien. Ganz schön anstrengend für den Körper! Es macht aber Freude zu sehen, wie aus den wenigen Rhizome dann schnell wieder grosse Pflanzen wachsen.»

Warum ist das wichtig?

Barbara Wüthrich, Kustodin:

«Mit circa 1500 Sorten ist die Irissammlung in den Merian Gärten eine der  bedeutendsten Sammlungen Europas. Sie ist dabei viel mehr als ein buntes Blütenspektakel – sie ist ein einzigartiges Kulturgut. Denn Zierpflanzensorten sind nicht «natürlich» entstanden, sondern Ergebnis jahrelanger, gezielter Zuchtbemühungen. Sie spiegeln auf besondere Weise die Geschichte der Hortikultur und die Modetrends ihrer jeweiligen Zeit. Das zeigt sich nicht nur in den teils fantasievollen Namen wie ‘Tequila Sunrise’  oder ‘Neon Rainbow’, beides typische Sorten aus den verspielten 1970er Jahren. Auch ihr Erscheinungsbild erzählt Geschichten: mal klein und zierlich, mal gerüscht und üppig, mal in gedeckten oder auffälligen Farben – jede Sorte steht für einen bestimmten Stil, der zur Entstehungszeit beliebt war. In der Sammlung finden sich zudem ganze Sortimente berühmter Züchter und einzelne Schlüsselsorten, die die Entwicklung der Iriszucht massgeblich geprägt haben.

Die Merian Gärten pflegen diese Sammlung mit dem Ziel, sie vollständig und langfristig zu erhalten. Viele der Sorten sind historisch bedeutsam und im Handel nicht mehr erhältlich. Deshalb gilt unsere Irissammlung als wichtige Referenzsammlung, in der ursprüngliche Exemplare zahlreicher Sorten bewahrt werden. Das Wissen um diese Sorten und ihre Geschichte teilen wir aktiv mit einem internationalen Netzwerk an Fachleuten und Gesellschaften, die sich für den Erhalt von Gartenkultur einsetzen. So stellen wir sicher, dass die Kulturleistung, die in diesen Pflanzen steckt, auch für zukünftige Generationen lebendig bleibt.

Mehr über die Iris-Sammlung

IRIS-VERKAUF BEENDET

Alle Rhizome sind verkauft und die Aktion ist abgeschlossen. Bis zum nächsten Mal! 

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MAI

Was blüht?

Der Wonnemonat zeigt uns derzeit die kalte Schulter. Dennoch blüht es in den Gärten, wohin das Auge reicht. Besonders im Fokus steht aktuell die Irisblüte, die von vielen Besucherinnen und Besuchern mit Spannung erwartet wird. Dazu lässt sich sagen: Die Irissammlung ist derzeit am Aufblühen. Bis zum Höhepunkt der Blüte dürfte es jedoch noch bis Mitte Mai dauern – das kühle Wetter bremst die Entwicklung etwas aus. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Pfingstrosen: Die ersten Staudenpfingstrosen beginnen gerade, ihre Knospen zu öffnen.

Weitere Highlights im Mai:

  • Im Farbhügel neben dem Pächterhaus zeigen verschiedene Amsonien ihre zartblauen Blütensterne und der eher schattige Bereich wird durch die blühende Schneemarbel (Luzula nivea) aufgehellt. Verschiedene Arten und Sorten von Baptisia stehen am selben Ort in den Startlöchern. Bereits in voller Blüte ist Baptisia ‘Lemon Meringue’ im Beet zwischen Villa Merian und Mühle.
  • Wer Taglilien mag, sollte den Weg vom Eingang St. Jakob rechts nach oben nehmen. Einige der frühen Sorten und Arten wie Hemerocallis dumortieri oder H. ‘Reverend Traub’ stehen hier bereits in Blüte. Weitere sind am Aufgehen.
  • Ein botanisches Suchspiel für Neugierige: Wer findet den auffällig gefleckten Stängel der Drachenwurz (Dracunculus vulgaris)? Tipp: Sie versteckt sich im üppig grünen Beet nördlich der Gewächshäuser.
  • Ebenfalls neben den Gewächshäusern bringen der Spanische Ginster (Genista hispanica) und die Junkerlilie (Asphodeline lutea) etwas Sonnenschein ins trübe Wetter.
  • Bei den Kübelpflanzen zwischen Neue Scheune und Pavillon besonders sehenswert: Strophanthus speciosus
  • Zu guter Letzt ein Wort zum Rhododendrontal: Die Hauptblüte ist hier zwar vorbei, aber ein Spaziergang lohnt sich weiterhin.

Entdecken Sie selbst Ihre Highlights und teilen Sie Ihre Fotos auf Instagram mit dem Tag @merian.gaerten und #meriangärten! Und während der ESC-Woche haben wir den #irisvibesbasel - wir freuen uns über Selfies mit Lieblingsiris!

Ab Mitte Mai: Blütenspektakel in der Irissammlung
Ab Mitte Mai: Blütenspektakel in der Irissammlung
Die Pfingstrosen gehen auf
Die Pfingstrosen gehen auf
Prächtige Staudenbeete hier mit Junkerlilien
Prächtige Staudenbeete hier mit Junkerlilien
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Der Iris-Countdown beginnt!

Das ‘Findelkind’ blüht! Diese Sorte der mittelhohen Bartiris ist jedes Jahr unser Frühwarner: Wenn sie blüht, dauert es nur noch zwei bis drei Wochen, bis die gesamte Iris-Sammlung mit 1500 verschiedenen Bartiris in voller Blüte steht. Also schon mal im Kalender vormerken!

Schon jetzt eröffnen die Zwerg-Iris das Blütenspektakel - nur 30 Zentimeter hoch, und genauso farbenfroh wie ihre grossen Verwandten. Unser Tipp von Iris-Gärtner David Klein: die Sorte ‘Boo’, zierlich, mit weiss-blauen Blüten, ein echter Hingucker im Miniaturformat.

Mittelhohe Iris 'Findelkind'
Mittelhohe Iris 'Findelkind'
Die Zwergiris 'Boo'
Die Zwergiris 'Boo'
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APRIL

Was blüht?

Es grünt und blüht! Narzissen, verschiedene Fritillarien und andere Frühlingsblüher, sowie viele blühende Gehölze (z.B. Amelanchier lamarckii, Pyrus salicifolia), sind in den ganzen Gärten zu finden. Auch die ersten Rhodododendren blühen. Um Ostern herum sollten Sie im Rhododendrontal ein schönes Azaleen-Blütenmeer antreffen.

Folgende Ecken legen wir Ihnen besonders ans Herz:

  • In der Clematis-Sammlung blühen momentan die weisse Clematis armandii, sowie deren rosa Sorte ‘Apple Blossom’. Verschiedene Clematis der Montana- und Atragene-Gruppe stehen in den Startlöchern und könnten in den nächsten Tagen erblühen.
  • Die Iris nehmen es gemütlich. Lediglich Iris tuberosa und Iris lazica blühen bereits, sowie eine einzelne niedere Bartiris (Iris ‘Knick-Knack’). Sofern es nicht noch einmal eine längere Kältephase gibt, erwarten wir aber, dass an Ostern viele der Zwergiris (MDB und SDB Gruppe) ihre bunten Farben präsentieren. Die hohen und mittleren Bartiris im Feld brauchen noch etwas Zeit. Wir gehen davon aus, dass die Hauptblüte wie in den Vorjahren Mitte Mai beginnt.
  • Falls Sie durch den Nordgarten spazieren, wählen Sie unbedingt den kleinen Weg über den Eichenhügel vor den Gewächshäusern. Bleiben sie zwischen den vielen immergrünen Gehölzen stehen und nehmen sie einen tiefen Atemzug. Die letzten Blüten der Winter-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii), sowie die gerade aufblühenden Duftblüten (Osmanthus x burkwoodii) erfreuen die Nase mindestens im selben Masse wie das Auge.
  • Ein weiteres Blüh- und Dufterlebnis bietet sich vor dem Pächterhaus in Vorder Brüglingen. Hier erblühen gerade die Orangenblumen (Choisya dewitteana ‘White Dazzler’).
  • Bei der Villa Merian gibt es einige Sorten des Busch-Windröschens (Anemone nemorosa) und wer genau hinschaut, entdeckt die gelblichgrünen Blüten des Hundszahns (Erythronium 'Pagoda').

Natürlich gibt es noch viel mehr Zauberhaftes zu entdecken, aber das würde den Platz auf dieser Seite definitiv sprengen. Entdecken Sie selbst Ihre Highlights und teilen Sie Ihre Fotos auf Instagram mit dem Tag @merian.gaerten und #meriangärten!

Clematis armandii blüht schon, andere gehen bald auf
Clematis armandii blüht schon, andere gehen bald auf
An der Ostertagen wird es bunt im Rhododendrontal
An der Ostertagen wird es bunt im Rhododendrontal