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Kampfansage gegen die Ackerwinde

Diese Folie ist ein neuer Versuch, das Unkraut in der Irissammlung einzudämmen. Die Ackerwinde wächst hier nämlich so schnell, dass wir es kaum schaffen, sie weg zu jäten. Beim grossen Gartenumbau vor zwei Jahren haben wir sogar die Erde in den Beeten metertief ausgetauscht und eine unterirdische Unkrautsperre eingebaut - leider ohne den gewünschten Erfolg.

Jetzt testen wir vier verschiedene Ansätze nebeneinander: Einige Beete sind mit einer Folie aus Hanffasern abgedeckt. Darunter bekommt das Unkraut weniger Licht und kann nicht so gut wachsen. In anderen Beeten werden mit einem Abflammgerät aufkommende Pflänzchen erhitzt, so dass die Grünteile verdorren. In einem weiteren Abschnitt bedecken wir den Boden mit einer Schicht aus Mulch. Und viertens probieren wir aus, ob es hilft, den Boden nur zu hacken, statt zu jäten. Damit sind wir viel schneller und das Unkraut wird nach und nach geschwächt. Alle diese Methoden sind im biologischen Gartenbau zugelassen.

Die Versuche werden von unserem Team wissenschaftlich begleitet und sorgfältig dokumentiert. Am Ende der Sommersaison wird sich zeigen, welche Methoden am meisten Erfolg versprechen, so dass wir den Einsatz nächsten Frühling ausweiten können.

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Die Iris blühen!

Nun ist es endlich soweit: 1500 historische Bartirissorten machen ihre Knospen auf. Nach einer kleinen Wartepause wegen des kalten Wetters fehlen nur noch ein paar Sonnenstrahlen, um das Iris-Feld in einer Farbenexplosion aufgehen zu lassen - spätestens am Wochenende sollte nun die ganze Sammlung in Blüte stehen.

Wer das Spektakel nicht verpassen will sollte in nächster Zeit die Merian Gärten besuchen. Der Blüh-Höhepunkt unserer Sammlung dauert nur etwa zwei Wochen und ist wegen der grossen Anzahl Sorten (ca. 1500) auf kleinem Raum ein einmaliges Erlebnis.

Am Montag findet ausserdem die erste der drei öffentlichen Führungen in der Iris-Sammlung statt:

Montagsführung: Faszination Iris
Montag, 13. Mai, 18-19 Uhr

Weitere Termine: 21. und 23. Mai

Start beim Treffpunkt Neue Scheune.
Es ist keine Anmeldung nötig. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Führung findet bei jedem Wetter draussen statt. Bitte achten Sie auf geeignete Kleidung und Schuhe für unebenen Naturboden

Mehr über die Irissammlung
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Kleine Kältepause und neue Prognose

Erstmal Stopp. Durch das kalte Wetter haben die Iris eine Wachstumspause eingelegt. Wir wagen also eine neue Prognose für die grosse Irisblüte in den Merian Gärten:

Im Moment sieht es so aus, dass die Pflanzen, welche bereits Blütenknospen ausgebildet haben, dieses Wochenende aufblühen werden, denn es soll wieder wärmer und sonniger werden. Im Laufe der nächsten Woche werden sich dann vermutlich weitere Stängel ausbilden, die dann frühestens ab dem Wochenende vom 4. Mai zu blühen anfangen – zumindest, wenn das Wetter wärmer bleibt.

Also: nach und nach gehen die Blüten bei den Hohen Bartiris auf.  Bis alle 1500 Sorten in Blüte stehen, dauert es noch ein wenig. Wir bleiben dran!

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Der Iris-Countdown beginnt

Die Hohen Bartiris bekommen Knospen: an vielen Pflanzen sind bereits Blütenstände sichtbar. Durch das warme und feuchte Wetter entwickelt sich die Vegetation dieses Jahr früher als üblich. Ende dieser Woche werden die ersten Blüten aufgehen. Wir erwarten den Beginn der grossen Irisblüte bereits in knapp zwei Wochen. Daher wird die Woche vom 1. Mai wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt für einen Besuch der Irissammlung sein.

Schon jetzt kommen Irisfreunde auf ihre Kosten, denn viele Iris blühen bereits: die Mittelhohen Bartiris öffnen die ersten Blüten. Die Zwergiris sind in voller Blüte und die vielen Wildiris begeistern mit ihren wunderschönen und ganz unterschiedlichen Blüten – zum Beispiel Iris reichenbachii, die nur 15 Zentimer hoch wird oder die filigrane Iris lactea.  

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Von Basel in die Welt: 330 Iris auf Reisen

Es mag aussehen wie eine alltägliche Aufgabe: Wir haben kürzlich 330 Irispflanzen auf Reisen geschickt, um in den USA neue Wurzeln zu schlagen. Doch was so einfach klingt, ist tatsächlich ein komplexes Projekt über Kontinente hinweg mit dem Ziel, Kulturgut zu erhalten.

Die Geschichte nahm ihren Anfang bereits vorletzten Sommer mit der Historic Iris Preservation Society (HIPS), die sich für den Erhalt von historischen Irissorten einsetzt. HIPS sandte uns eine erste Lieferung von 26 seltenen Irissorten, um unsere Sammlung zu ergänzen. Die Pflanzen stammten aus den Gärten von Mitgliedern quer durch die USA und waren Sorten, die in Europa nicht mehr zu finden waren. Inzwischen folgte auch eine zweite Lieferung mit rund 50 Sorten.

Vor ein paar Wochen ging es dann in die andere Richtung – wir verschickten Iris aus unserer Sammlung.  Das HIPS-Netzwerk erstellte eine Wunschliste mit historischen Sorten, die in den USA aus Gärten und dem Handel verschwunden sind. Es handelt sich dabei um wertvolle amerikanische Züchtungen sowie Sorten von renommierten Züchtern, welche die heutigen Garteniris geprägt haben. Und es gibt auch ganz persönliche Geschichten, wie die von Phil Edinger. Er ist über 80 Jahre alt, Iriskenner und setzt sich für den Erhalt besonderer Sorten ein. Er suchte lange nach der verlorenen Sorte ‘Aldura’, die die Mutterpflanze seiner ersten selbstgezüchteten Iris war. ‘Aldura’ ist in den USA verschwunden; in den Merian Gärten Teil der Sammlung.

Hunderte lebende Pflanzen ins Ausland zu senden ist kein einfaches Unterfangen. Der Transport erforderte intensive Planung und minutiöse Sorgfalt vom gesamten Team - vom Prüfen, ob eine Iris kräftig genug ist zum Teilen, zum peniblen Waschen der Rhizome, dem Einkürzen der Wurzeln und der Beschriftung direkt auf den Pflanzenblättern bis zum fachgerechten Verpacken. Nachdem bereits im Frühjahr nachgewiesen werden musste, dass der Boden in den Merian Gärten frei von bestimmten Schädlingen ist, prüfte nun der Pflanzenschutzinspektor des Eidgenössischen Pflanzenschutzdienstes erneut die Gesundheit und Sauberkeit jedes Rhizoms, bevor er das zwingend notwendige Pflanzengesundheitszeugnis ausstellte. Und da es sich um lebende Pflanzen handelte, war zügiges Arbeiten gefragt, damit die wertvolle Fracht nicht zu lange ohne Wasser und Erde auskommen musste.

Die Ankunft der Pflanzen wurde mit Spannung erwartet. In den USA verteilt die HIPS die Pflanzen nun an spezialisierte Gärten im gesamten Land. Jede Sorte wird in mehreren «Guardian Gardens» ausgepflanzt, um ihr Überleben zu sichern, sollte ihr an einem Standort etwas zustossen.

Für uns ist es das erste Mal, dass wir Pflanzen aus unserer Sammlung ausserhalb Europas versenden. Bisher war der Austausch auf das Netzwerk innerhalb der EU beschränkt, wo der Transfer von Pflanzenmaterial zwischen wissenschaftlichen Institutionen einfacher ist.

Wir sind glücklich, dass wir Teil eines internationalen Netzwerks sind und auf diese Weise mit unserer Sammlung weltweit zum Erhalt der Irissorten beitragen können. Ausserdem ist es manchmal auch schön, einzelnen Menschen wie Phil Edinger eine Freude zu machen. Denn hinter Zierpflanzensorten und Sammlungen stehen fast immer persönliche Lebenswerke, welche Zierpflanzengeschichte schreiben.

Dieser Austausch von Irispflanzen ist also viel mehr als ein gärtnerisches Projekt oder die Verschönerung von individuellen Gärten. Vielmehr ist er ein Teil der jahrhundertealten Tradition der Zierpflanzenzucht.  Und zeigt, wie wichtig es ist, dass botanische Institutionen Wissen, Fachkenntnisse und Pflanzenmaterial austauschen und so für die Erhaltung, Forschung und Bildung zusammenarbeiten. Denn obwohl jeder botanische Garten einzigartig ist, vereinen sie die gemeinsame Begeisterung für Pflanzen und die lange Tradition des Gärtnerns in einer gemeinsamen Mission:  Kulturerbe zu bewahren und die Menschen für die Schönheit der Natur zu begeistern.

Der Inspektor ist insbesondere wegen der Sauberkeit gekommen. Bzw. um sicher zu gehen, dass keine Erde mehr an den Rhizomen klebt. Nebenbei hat er aber natürlich auch auf Pilze und ähnliches kontrolliert.

Irissammlung
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Bald blühen die Iris

Pünktlich zu Auffahrt erreicht unsere Irissammlung ihren Blühhöhepunkt. In nach Musterung und Farbe geordneten Reihen, leuchten die zahlreichen historischen Sorten der Hohen Bartiris («Tall Bearded Iris», TB) um die Wette. Wir haben den Umbau in Vorder Brüglingen zum Anlass genommen, diese Farbgruppen zu aktualisieren. Dafür haben wir uns an den Begriffen der American Iris Society orientiert (die offizielle Sortenregistrierungsstelle für Iris), die verwendet werden, um eine Sorte bei der Registrierung zu beschreiben. Die Einteilung habe ich (Barbara Wüthrich, Kustodin) vorgenommen, in dem ich während der Blütezeit vor der Umpflanzung jede Sorte mit Hilfe der R.H.S. Colour Chart, einer Farbkarte speziell für Blütenfarben, zugeteilt habe. Innerhalb der Farbgruppe sind die Iris übrigens nach Züchtungsjahr sortiert.

Nebst den Iris gibt es weitere lohnende Ziele für einen Gartenspaziergang. Zum Beispiel die Pfingstrosensammlung mit vereinzelt blühenden Staudenpfingstrosen und natürlich die vielen neu angelegten Staudenbeete, welche dank des Wetters so richtig «Gas geben».

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Bald blühen die Iris

Bald ist es soweit. Bereits blühen die kleineren Bartiris und einzelne hohe Bartiris. Etwa an Auffahrt erwarten wir die Hauptblüte der einzigartigen Irissammlung.

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Blühbeginn bei den Bartiris

Die kleinsten der Bartiris sind die ersten, die blühen: die Zwerg-Iris («Miniature Dwarf Bearded», MDB) haben gerade ihre Blüten geöffnet und schaffen bunte Farbteppiche im Irisbeet. Während die Hohen Bartiris («Tall Bearded Iris», TB) auf der Fläche stehen und erst in rund einem Monat so weit sind, befinden sich im Beet alle anderen Iris der einzigartigen Irissammlung. Die Minis sehen dabei aus wie Kleinstausgaben der Grossen: sie haben nur einen ganz kurzen Blütenstiel. So hat man den Eindruck, dass die Blüte direkt über den Blättern schweben. Bei der Farbigkeit können sie mit den Hohen Bartiris allemal mithalten. «Die Sorte ‘Gingerbread Man’ ist eine Iris, die mir jedes Jahr ins Auge fällt weil sie so eine verrückte Farbe hat» sagt Kustodin Barbara Wüthrich. Diese Iris ist grünlich gelb und hat einen leuchtenden violetten Bart. Und das lohnt sich, in Echt zu sehen! Je nach Wetter werden die Zwergiris in den nächsten zwei bis drei Wochen blühen, danach folgen die Mittleren Iris («Border Bearded», BB und «Intermediate Bearded», IB) und schliesslich das grosse Spektakel der Hohen Bartiris. Zeit also für einen Besuch in den Merian Gärten!

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Sichtungsbeete in Betrieb

Die neuen Sichtungsbeete vor den Gewächshäusern sind erstmals in Betrieb. Hier haben wir Iris angepflanzt, bei denen wir unsicher sind, um welche Sorte es sich handelt. Erst wenn sie geblüht haben und wir die Sorte verifizieren konnten, werden sie in der Sammlung ausgepflanzt.

Die Sichtungsbeete bieten die Möglichkeit für solche Sichtungen und andere Praxistests: zum Beispiel neue Substrate ausprobieren, Wuchseigenschaften von Pflanzen vergleichen und vieles mehr, was wir nicht in den Schaubeeten machen können.

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Ferienlaune?

Quizfrage: warum steht ein Sonnenschirm in der Irissammlung?

Nein, unser Team ist nicht am Picknicken. Sondern am Jäten! Das Unkraut macht leider keine Sommerferien, sondern spriesst auch an warmen Tagen. Ganz besonders die Ackerwinde sehen wir gar nicht gerne im Beet, denn sie kann in kurzer Zeit die Iris überwuchern.

Im Zuge des Umbaus haben wir einiges unternommen, damit wir weniger jäten müssen. Wir haben ein Unkrautvlies unter die Beete und Rasenwege eingelegt, etwa 40 Zentimeter unter der Oberfläche. Das Vlies hält insbesondere Winden davon ab, aus dem benachbarten Rasen in die Irisfläche reinzuwachsen. Das frisch eingefüllte Iris-Substrat enthält neben Komponenten wie Kokosfaser und Bims für die richtige Durchlässigkeit nur Erde von Standorten mit wenig Winden.

Diese aufwendigen Massnahmen haben sich gelohnt – es wächst weniger Unkraut als vor dem Umbau. Doch ganz aufs Jäten können wir nicht verzichten. Wenn Sämchen einfliegen, keimen sie auf dem offenen Boden. Diese Pflänzchen sind aber schnell entfernt. So jäten wir zwar immer noch jeden Tag, aber weniger lange.