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Integrant by Irene Piloya

Heute feiert die mehrteilige Installation «Integrant» ihre Eröffnung in den Merian Gärten. Die Künstlerin Irene Piloya sprach während des Aufbaus mit uns über ihr Werk.

Warum hast du die Merian Gärten für deine Kunst ausgewählt? 
Ich liebe die Natur, und ich habe schon einmal in einem Wald ausgestellt. Als in das Künstleraustauschprogramm kam, suchte ich nach einem Wald oder einem Garten, in dem ich Inspiration finden konnte. Die alten Bäume in den Merian Gärten haben mich beeindruckt. Da der Garten mir nicht nur Inspiration, sondern auch Material lieferte, wollte ich die Werke zurückbringen, damit sie sich wieder mit ihrem Ursprungsort verbinden können.

Worum geht es bei deiner Arbeit? 
Die erste Ausstellung, die ich in Kumasigana gemacht habe, hatte auch den Aspekt, dass ich Materialien aus einem Wald entnommen und sie dann im Atelier zu Kunst verarbeitet habe. Dann brachte ich sie zurück in den Wald, um sie dort auszustellen. Hier in den Merian Gärten liess ich mich vom Ginkgobaum inspirieren, der aus China stammt, sowie von anderen Bäumen aus verschiedenen Teilen der Welt. Das brachte mich auf die Idee der Migration, wie Menschen einen Ort verlassen, um sich an einem anderen Ort niederzulassen und sich an diesen anpassen müssen.

Wie bringst du einen persönlichen Bezug in deine Kunst?
Eines der Kunstwerke kombiniert Drucke der Oberflächenbeschaffenheit von verschiedenen Bäumen mit Skizzen von Fotos von mir und meiner Tochter. Es gibt also eine zusätzliche Ebene innerhalb des Drucks, die sich darauf bezieht, wie Migration uns beeinflussen kann. Der Umzug von einem Ort an einen anderen kann wie ein Transplantationsschock sein. Ich habe diese Bilder von mir und meiner Tochter hinzugefügt, um diese Verbindung zu schaffen, denn ich komme aus Uganda und musste mich in dieser Zeit in der Schweiz einleben und anpassen.

Wie war es, hier zu arbeiten?
Wo ich herkomme, hat man normalerweise freien Zugang zu den meisten dieser Naturmaterialien. Hier darf man nichts anfassen, ohne Erlaubnis. Das hat mich wirklich fasziniert, und ich dachte: Okay, in diesem Teil der Welt werden die Dinge anders gehandhabt.  Mein Lieblingsaspekt an meiner Arbeit hier ist die Verbindung, die ich zum Garten herstellen konnte. Die Natur ausserhalb des Ateliers zu erleben, ist etwas, das ich nicht als selbstverständlich ansehe. Und dann mache ich Kunst aus dem, was natürlich ist, und füge es dem hinzu, was schon da ist. Es ist, als ob man aus dem, was bereits vorhanden ist, etwas Neues schafft und die Dinge zusammenfügt. 
Was war dabei eine besondere Herausforderung? 
Ich hatte die Idee, etwa 1.000 Blätter zu sammeln. Doch dann war es bereits Winter und die Blätter waren alle abgeworfen. Ich musste umhergehen und sie zwischen anderen Pflanzen vom Boden aufheben und die auswählen, die ich für geeignet hielt. An diesem Tag war es wirklich sehr kalt, und ich konnte nur etwa 400 Blätter sammeln. Die habe ich mit ins Atelier genommen, getrocknet und dann zu einem Kunstwerk verarbeitet. 
Das extreme Wetter war eine Herausforderung für mich. Aber es war auch ein Beitrag zur Erzählung des Werkes, denn es hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, in alles, was wir schaffen können, Mühe zu investieren. Ich schätze es, wie die Umgebung die Art von Kunst beeinflusst, die ich schaffe.

Wie geht es nach dem Projekt weiter? 
Die Arbeiten werden zwei Wochen lang zu sehen sein, dann reise ich ab. Damit ist das Residenzprogramm für mich beendet. Ich bin mir nicht sicher, was als nächstes kommt, aber ich denke, dass die Interaktionen und das Feedback der Gemeinschaft hier in Basel das nächste Projekt, an dem ich arbeiten werde, beeinflussen werden. Ich bin sehr gespannt auf die Ausstellung und freue mich darauf, am Eröffnungsabend mit vielen Menschen in Kontakt zu kommen.

Atelier Mondial zu Gast in den Merian Gärten

Die mehrteilige Installation «Integrant» ist an vier verschiedenen Orten in den Gärten zu sehen (Schwarzwaldblick, Baumreihe, Lindenhain und beim Pavillon) und dreht sich um verschiedenen Facetten um das Leben der Bäume, ganz besonders aber um dasjenige des Gingko-Baums in den Gärten. Die aus Ghana stammende Künstlerin Irene Piloya befasst sich in ihrem Werk immer wieder mit Bäumen, die sie als lebendige Museen versteht, als natürliche Archive unserer Kultur – und als Wesen, die den Menschen Schutz und Heimat bieten können.

In unregelmässigen Abständen ermöglichen die Merian Gärten Kunstschaffenden aus der ganzen Welt, die während drei bis sechs Monaten in den Studios von Atelier Mondial leben und arbeiten und sich in ihrem Werk mit den Themen Natur und Nachhaltigkeit befassen, ein Showing in den Gärten.

ateliermondial.com

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Der Marktstand im Winter

Auch bei frostigen Temperaturen wächst Gemüse in unserem Nutzgarten. Wir ernten immer wieder kleine Mengen, um in den Schaubeeten weiterhin Wintergemüse zeigen zu können. 
Jeden Donnerstag bieten wir ein kleines Sortiment am Marktstand im Selbstbedienungsverkauf. Zur Zeit ernten wir verschiedene Kohlarten wie Federkohl, Palmkohl, Rosenkohl und Wirz – denen macht der Frost nichts aus. Auch Rettich, Lauch, Knollensellerie und Zichoriensalate kommen jetzt in den Verkauf. Und Topinambur, ein vielseitiges Gemüse, welches man wie Kartoffeln verwenden kann, aber süsslicher schmeckt, für aussergewöhnlichen Curry oder als Chips. Sobald sie gross genug sind, ernten wir auch auch Nüsslisalat, Spinat und Asiasalat.
Unsere Hühner lassen es aktuell ruhiger angehen, es kommen aber jeden Donnerstag einige Eier in den Verkaufsautomat. Ebenfalls im Verkaufsautomat gibt es jederzeit Süssmost aus unseren Äpfeln und verschiedene Fruchtaufstriche aus Obst und Beeren aus eigener Produktion. Auf Anfrage sind auch weiterhin Bratwürste mit Geflügelfleisch von unseren Bruderhähnen erhältlich.

Marktstand mit Selbstbedienung
donnerstags erntefrisch, danach nach Verfügbarkeit

Verkaufsautomat täglich in Betrieb 

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